Tumeszenz Betäubung — Basiswissen

Dr. Boris Sommer gehört zu den erfahrensten Spezialisten für die Tumeszenz-Betäubung in Deutschland und hat die Methode über Jahre hinweg maßgeblich mitentwickelt. Diese besonders sanfte Form der örtlichen Betäubung wurde gezielt für die Fettabsaugung (Liposuktion) geschaffen und macht viele Eingriffe ganz ohne Vollnarkose möglich. Das Gewebe wird dabei durch eine spezielle Flüssigkeit aufgeschwemmt, schmerzfrei gemacht und optimal auf den Eingriff vorbereitet – ein bewährtes Verfahren, das höchste Sicherheit mit modernster Technik verbindet.
Weiterentwicklung der Tumeszenz Betäubung
Die deutsche Arbeitsgruppe um Dr. Gerhard Sattler und Dr. Boris Sommer hat die Tumeszenz-Betäubung entscheidend weiterentwickelt und in Deutschland etabliert. Aus ihrer Feder stammt auch das erste Lehrbuch zur Tumeszenz-Lokalanästhesie aus dem Jahr 1999, das später ins Englische übersetzt wurde:
- B.Sommer, G. Sattler, C.Hanke: Tumeszenz-Lokalanästhesie-Praktische Anwendung. Springer Verlag 1999
- B.Sommer et al: Tumescent Local Anesthesia. Springer Verlag 2001
Mittlerweile kommt das Verfahren auch bei einer Vielzahl weiterer Eingriffe zum Einsatz, etwa in der Venenchirurgie – und gilt bis heute als das sicherste Betäubungsverfahren bei Fettabsaugungen.
Tumeszenz Betäubung – Fragen und Antworten
Was ist die Tumeszenz Betäubung?
Die Tumeszenz Betäubung (auch Tumeszenz-Lokalanästhesie) ist ein örtliches (lokales) Betäubungsverfahren, dass gezielt für die Fettabsaugung (Liposuktion) entwickelt wurde.
Das Ziel der Tumeszenz Betäubung ist dem Patienten die Risiken einer Allgemeinnarkose zu ersparen und gleichzeitig größere Gewebe-Areale effizient zu betäuben und gut auf die Absaugung vorzubereiten.
Inzwischen wird das Betäubungsverfahren auch für eine Reihe anderer Eingriffe, zum Beispiel in der Venenchirurgie eingesetzt.
Wie läuft eine Tumeszenz-Betäubung genau ab?
Vor dem Eingriff wird die sogenannte Tumeszenzlösung – eine Mischung aus Kochsalzlösung, Lokalanästhetikum und weiteren Zusätzen wie Adrenalin – gezielt in das zu behandelnde Gewebe injiziert. Die Lösung verteilt sich im Fettgewebe, das dadurch anschwillt („tumesziert“) und schmerzfrei wird. Dieser Vorgang dauert etwa 30 bis 90 Minuten. Erst danach beginnt die eigentliche Fettabsaugung. Das Verfahren wirkt nicht nur schmerzstillend, sondern reduziert auch Blutungen und sorgt für eine besonders schonende Gewebetrennung.
Ist man während des Eingriffs bei vollem Bewusstsein?
Ja – die Tumeszenz-Betäubung ist eine örtliche Anästhesie. Das bedeutet: Man bleibt wach und ansprechbar, empfindet aber in den behandelten Bereichen keine Schmerzen. Auf Wunsch kann eine leichte Sedierung erfolgen, um die Behandlung noch angenehmer zu gestalten. Viele Patient:innen empfinden es als beruhigend, während des Eingriffs nicht vollständig „ausgeschaltet“ zu sein.
Wie sicher ist die Tumeszenz-Betäubung im Vergleich zur Vollnarkose?
Die Tumeszenz-Lokalanästhesie gilt als sehr sicheres Betäubungsverfahren, vor allem weil sie ohne die Risiken einer Vollnarkose auskommt. Das eingesetzte Lokalanästhetikum ist stark verdünnt und wird gezielt im Gewebe verteilt. Durch die Kombination mit Adrenalin werden Blutungen minimiert, und die Absaugung kann gewebeschonend erfolgen. Bei sachgemäßer Anwendung durch erfahrene Ärzte sind Nebenwirkungen äußerst selten. Dr. Sommer zählt zu den führenden Experten auf diesem Gebiet und hat die Methode in Deutschland mitetabliert.
Wie ist die Tumeszenz Betäubung enstanden?
Die Tumeszenz-Lokalanästhesie wurde von dem amerikanischen Arzt und Pharmakologen Jeffrey Klein in den 1980er Jahren entwickelt und ist ein örtliches (lokales) Betäubungsverfahren. Der Name stammt vom lateinischen „tumescere“ = anschwellen und bezieht sich auf die vorübergehende Reaktion des Gewebes auf die Betäubung.
Tatsächlich werden bei der Methode örtliche Betäubungsmittel (sogenannte Lokalanästhetika) in großen Mengen Kochsalz gelöst, je nach Anwendung kommen noch andere Inhaltsstoffe hinzu. So wird die Tumeszenzlösung hergestellt, die es erlaubt, große Areale flächenhaft zu betäuben.
Jeffrey Klein hat die Technik anfangs gezielt für die Fettabsaugung (Liposuktion) entwickelt, um den Patienten die Risiken einer Allgemeinnarkose zu ersparen und gleichzeitig größere Gewebe-Areale effizient zu betäuben und gut auf die Absaugung vorzubereiten. In den 90er Jahren fand das Verfahren zunehmend auch in Europa Anwendung.